Der Verein nutzt die neue Kegelbahn nicht nur sportlich, sondern auch, um Werbung für die Stadt als sehenswertes Kleinod im nördlichen Vogtland zu machen. Beim Kegeln blicken die Spieler auf eine bemalte Wand mit Stadt-Motiven, angelehnt an die Aussicht, die der Betrachter beim Blick vom Aussichtspunkt Pilz aus Richtung Stadt genießt. Die Ansicht des Aussichtspunktes dominiert den Vordergrund und lässt den Blick unter anderem über das Schützenhaus, die Oberschule, die Parkgaststätte und die Klopfermühle schweifen.

Jürgen Frank, der Vorsitzende des Vereins, berichtet: "Die Idee haben wir im Verein entwickelt, zusammen mit dem Bürgermeister. Stephan Höppner, der dem Verein als Handballer angehört, hat den zeichnerischen Entwurf geliefert. Ein Malermeister aus dem erzgebirgischen Oelsnitz setzte den Entwurf um."Da im März bedingt durch Corona der Spielbetrieb zum Erliegen kam, konnten die Bauarbeiten beginnen. Zuvor hatten die Sportler drei Jahre in Folge einen Fördermittelantrag bei der Sächsischen Aufbaubank gestellt. Erst beim dritten Anlauf gab es einen positiven Bescheid. Frank dazu: "Aber auch nur, weil sich gleich mehrere Personen, so Bürgermeister Volker Bachmann, Stefan Bär vom Landessportbund und Lutz Kölbel vom Landratsamt, für unser Anliegen stark gemacht haben. Ohne diese engagierten Leute hätten wir nicht beginnen können."Hartmut Grüllich, der Abteilungsleiter der Kegler, berichtet: "Unter Einhaltung der Auflagen haben wir in Eigenleistung die alten Bahn demontiert." Die Gesamtkosten der Erneuerung der Kegelbahn liegen bei rund 110.000 Euro. Etwa 20.000 Euro müssen die Sportler selbst aufbringen. Ein großer Teil ist Eigenleistung. 1350 Stunden sind bereits im dicken Ordner erfasst, der alle Unterlagen zum Projekt enthält. Frank: "Die Stundenauflistung ist nötig, um gegenüber dem Fördermittelgeber unsere Eigenanteil dokumentieren zu können." Der Vereinschef schätzt das ehrenamtliche Engagement der Unterstützer, ohne dass es keine neue Kegelbahn geben würde. "Vereinsmitglieder mit Handwerksberufen haben ihr Können eingebracht. Firmen haben zum Teil Material oder Arbeitsleistung gesponsert", sagt Frank. Die Bahn ist nicht nur bundesligatauglich. Sie wird auch so genutzt. Kurz nach der Einweihung am 26. August und einer Dankeschön-Veranstaltung für alle Mitwirkenden zwei Tage später, steht am 29. August ein Freundschaftsspiel der ersten Mannschaft der Kegler des VfB Lengenfeld mit der deutschen Nationalmannschaft auf dem Spielplan. Grüllich: "Leider ohne Zuschauer. Das lassen die Corona-Regeln nicht zu."Neben Wettkämpfen und Training ist die Kegelbahn aber auch für alle privaten Interessenten verfügbar. Alle gemeinsam kommen in den Genuss des technischen Fortschritts: Auf drei Monitoren können die Anwesenden jetzt die Ergebnisse in Echtzeit verfolgen. Blendfreies LED-Licht an der Decke, Schallschutz an der Wand und ein neuer Fußboden gehören ebenfalls zur Ausstattung. Grüllich: "Auf unserer Kegelbahn finden auch immer schon Familienfeiern statt, von Jugendweihe bis Schulanfang. Auch andere Gruppen können die Bahn mieten und hier kegeln." Leider habe die Gaststätte nebenan geschlossen. Doch Not mache erfinderisch, sagt Grüllich. Gastronomen des Ortes bieten Catering an und liefern das Essen auch an. "Wir hatten auch schon eine Gruppe, die ist erst in der Stadt essen gewesen und kam dann anschließend zum Kegeln zu uns", berichtet der Abteilungsleiter